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Autofahren im Herbst und Winter© Depositphotos.com/Madrabothair

Autofahren im Herbst und Winter – 5 Tipps für die eigene Sicherheit

Autofahren im Herbst und Winter kann teils zu einer echten Herausforderung werden. Je nach Witterung durch Regen, Sturm oder Schnee kann es zu verschiedenen Gefahrenquellen kommen. Nasse Straßen zum Beispiel, die durch Laub und Schmutz sowie bei kühleren Temperaturen durch Frost und Glätte schnell zu einer Rutschpartie werden, erfordern nicht nur dem Fahrer, sondern auch dem Fahrzeug einiges ab. Wie man sich auf entsprechende Situationen optimal vorbereiten kann und sich bei der Fahrt verhalten sollte, zeigen folgende Tipps!

1. Winterreifen rechtzeitig montieren

Bereits beim Autofahren im Herbst kann es durchaus sinnvoll sein, auf Winterreifen umzurüsten, da sich je nach Region und Witterung aufgrund niedriger Temperaturen bereits Frost und Glätte einstellen kann. Schon ab geringen Plusgeraden sorgen Winterreifen aufgrund ihrer im Vergleich zu Sommerreifen weicheren Gummimischung für verbesserte Haftung und Kontrolle auf den Straßen. Sinken die Temperaturen unter drei Grad, muss man zudem jederzeit mit Frost rechnen. Spätestens dann ist man mit Winterreifen auf der sicheren Seite, wenn Glätte droht. Generell sollte man zudem darauf achten, regelmäßig den Luftdruck zu prüfen und dass die Reifen ausreichend Profil besitzen. Zwar liegt die gesetzliche Grenze bei 1,6 Millimetern, jedoch verschlechtert sich die Haftung bei Nässe bereits ab 4 Millimetern Restprofil spürbar. Ist diese Grenze erreicht, sollten Winterreifen idealerweise erneuert werden.

2. Für eine einwandfreie Beleuchtung sorgen

Aufgrund der ohnehin bereits eingeschränkten Sicht beim Autofahren im Herbst und Winter – sei es durch Nebel, Regen oder Dunkelheit – sollte man bestmöglich dazu beitragen, dass das eigene Auto einem diese Sicht nicht erschwert. Dazu ist es essentiell, nicht nur selbst gut zu sehen, sondern auch von anderen Verkehrsteilnehmern so früh wie möglich erkannt zu werden.

Aus diesem Grund sollte man bei schlechter Sicht frühzeitig das Abblendlicht zuschalten, da das automatisch eingeschaltete Tagfahrlicht häufig nicht ausreicht. Gerade bei Nebel sollte man das Abblendlicht manuell einschalten, da selbst Fahrzeuge mit Lichtautomatik dieses in vielen Fällen zu spät aktivieren. Bei dichteren Nebelschwaden sollte man zudem die Nebelscheinwerfer einschalten.

Achtung! Die Nebelschlussleuchte darf lediglich zugeschaltet werden, wenn die Sichtweite unter 50 Metern liegt. Ist dies der Fall, darf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h nicht überschritten werden, was häufig missachtet wird!

Um sicher zu gehen, dass die gesamte Lichtanlage ordnungsgemäß funktioniert – also nicht nur Abblend-, Fern- und Tagfahrlicht, sondern auch Blinker, Bremsleuchten und Nebelscheinwerfer – sollte man diese in einer Werkstatt prüfen lassen, wobei zudem auch die korrekte Einstellung getestet wird. Eine weitere Möglichkeit bietet die deutschlandweite Aktion des ADAC, der Lichttests mit mobilen Prüfständen vornimmt.

3. Die Scheiben am Auto sauber halten

Selbst eine ordnungsgemäß funktionierende Lichtanlage sorgt nicht für ausreichende Sicherheit, wenn die Scheiben des Fahrzeugs nicht sauber sind. Diese sollten regelmäßig gereinigt werden und vor Fahrtantritt von nassem Laub oder sonstigen Verschmutzungen befreit werden. Damit die Scheiben auch während der Fahrt trocken und sauber gehalten werden können, sollte man die Wischerblätter überprüfen, um gefährliche Schlieren oder Kratzer auf der Scheibe zu vermeiden. Reicht eine sorgfältige Reinigung nicht aus oder sind ist das Gummi der Wischerblätter porös bzw. sogar rissig, sollten die Scheibenwischer ausgetauscht werden. Die Funktion und auch die Lebensdauer der Scheibenwischer kann durch das richtige Wischwasser unterstützt werden. Gerade bei kühleren Temperaturen, die beim Autofahren im Herbst auftreten können, empfiehlt es sich, ausreichend Frostschutzmittel hinzuzugeben, um stärkere Verschmutzungen einfacher säubern zu können und zu verhindern, dass das Wischwasser gefriert.

Achtung! Bei der Dosierung der konzentrierten Frostschutzlösung sollte man auf jeden Fall die Angaben zum Mischungsverhältnis auf der Packung achten, da diese sonst die Gummis der Wischerblätter in Mitleidenschaft ziehen kann!

Allgemein ist es zudem empfehlenswert, das gesamte Fahrzeug in den kalten Monaten regelmäßig zu waschen. Gerade Feuchtigkeit, Schmutz und Streusalz beanspruchen zahlreiche Bauteile stark, weshalb sich eine Autowäsche samt Unterbodenwäsche zugunsten deren Lebensdauer bezahlt macht.

4. Autofahren im Herbst und Winter: Die eigene Fahrweise anpassen

Je nach Witterung und Straßenverhältnissen sollte man Vorsicht walten lassen und seine Fahrweise entsprechend anpassen. Gerade bei Nebel und Sturm sollte die Geschwindigkeit reduziert und das Lenkrad mit beiden Händen fest umfasst werden, um im Gefahrenfall schnell reagieren zu können. Gerade bei Brücken oder Waldschneisen muss man mit starkem Wind von der Seite rechnen. Bei Nebel gilt die Faustformel: Geschwindigkeit = Sichtweite, was bedeutet, dass man bei einer Sichtweite von 50 Metern maximal 50 km/h fahren sollte. Orientieren kann man sich dabei an den Leitpfosten am Fahrbahnrand.

Gerade die gefährliche Kombination aus nassem Laub, Pfützen und Verschmutzungen auf der Fahrbahn, zudem noch die akute Gefahr der Glätte, wenn nasse Straßen gefrieren, macht eine bewusste und vorausschauende Fahrweise sehr wichtig. Man muss deshalb beim Autofahren im Herbst nicht nur mit Aquaplaning rechnen, sondern auch mit rutschigen Straßen, selbst wenn kein Schnee liegt. Dabei gilt nicht nur eine angepasste Geschwindigkeit, sondern auch genügend Abstand zum Vordermann, da sich der Bremsweg des Autos durch genannte Faktoren deutlich verlängern kann. Aus Faustformel gilt hier bei freier Sicht der halbe Tachowert in Metern, bei beschränkter Sicht entsprechend mehr. Im Gegensatz zur trockenen Fahrbahn kann sich der Bremsweg durch Nässe in Kombination mit Laub und Schmutz auf über den doppelten Wert verlängern.

Achtung! Laub kann nicht nur auf der Straße eine Gefahr darstellen. Man sollte regelmäßig die Motorhaube öffnen und sich das im Wasserkasten angesammelte Laub entfernen, da sonst die Abläufe verstopfen können. Als Folge können die Scheiben von innen häufig beschlagen sein.

5. Auf Landmaschinen und Wildwechsel Acht geben

Eben angesprochene Verschmutzungen der Fahrbahn entstehen vor allem im Herbst durch Landmaschinen wie Traktoren oder Anhänger, da in dieser Zeit die Ernte eingeholt wird und die Äcker entsprechend für die kalte Jahreszeit vorbereitet werden. Diesen nassen Schlamm und Schmutz, den die Landwirte mit ihren Maschinen auf der Straße hinterlassen, auch Bauernglätte genannt, da die Fahrbahn aus diesem Grund sehr rutschig werden kann. Sieht man Traktoren auf der Straße oder passiert landwirtschaftliche Wege zwischen den Äckern, sollte man die Geschwindigkeit entsprechend anpassen und die Straße genau im Blick haben. Auch die Ausmaße der Landmaschinen und das Verhalten etwa beim Abbiegen sollten berücksichtigt werden, um häufig vorkommende Unfälle zu vermeiden.

Eine weitere Unfallquelle beim Autofahren im Herbst ist der Wildwechsel, der vorrangig in der Dämmerung morgens und abends stattfindet. Füchse, Rehe und Wildschweine sind auf Nahrungssuche oder mitten in der Brunft- und Paarungszeit, weshalb sie häufig die Fahrbahn queren. Vor allem zu diesen Tageszeiten, aber auch grundsätzlich sollte man daher in Waldgebieten mit äußerster Vorsicht, geringem Tempo und jederzeit bremsbereit unterwegs sein. An bekannten Gefahrenstellen informieren Schilder über den Wildwechsel. Sieht man Wild vor sich auf der Fahrbahn, sollte man bremsen, eventuell abblenden und hupen. Ein schnelles Ausweichmanöver kann schnell außer Kontrolle geraten und andere Verkehrsteilnehmer gefährden.

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